Die kritische Masse der Digitalen Bildung

Seit fast drei Jahren bereise ich bundesweit Veranstaltung zum Thema Digitale Bildung. Anfangs rein als Teilnehmer und mittlerweile zunehmend als Teilgeber oder sogar Veranstalter. Dabei habe ich viele Menschen aus unterschiedlichen Wirkungskreisen der (Digitalen) Bildung online und offline kennengelernt und mich mit ihnen ausgetauscht. In dieser Zeit gab es zwei Konstanten, denen ich diesen Gesprächen begegnete:
a.) Filterblase
Der vertiefte und kontinuierliche Austausch findet immer noch größtenteils in einer Filterblase statt. Diese mag zwar wachsen, bindet aber stets die gleiche Interessengruppe. Die meisten Menschen beschäftigen sich eben berufsbedingt mit Digitaler Bildung und stellen auch da eine Minderheit dar. Das wird auch keine Finanzspritze in neue Technik, wie sie Wanka ankündigte, lösen (Wen das Thema näher interessiert, findet hier von Tobias Hübner eine sehr gute Zusammenfassung der Geschehnisse rund um den Digitalpakt #D.). Man kann nicht leugnen, dass bestehende Veranstaltungsformate größer werden und neue hinzukommen. Nur ändert das am eigentlichen Problem, die kritische Masse zu erreichen, (zu) wenig. Es geht auch nicht um Technik, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die als solche aber noch nicht in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.
b.) Durchbruch
Wenn man mit den schon lange Aktiven in diesem Bereich spricht, bekommt man regelmäßig zu hören, dass in den letzten Jahren immer wieder der Durchbruch prophezeit oder ausgerufen wurde, aber sich wenig bis gar nichts änderte. Meist waren es Papiere oder Konzepte, die (noch) auf ihre (breite) Umsetzung warten. Wobei man nicht vergessen darf, dass diese Einschätzung häufig von Menschen stammt, die Dinge bewegen wollen und denen es nicht schnell genug gehen kann. Ein nüchterner(er) Blick zeigt, dass die Bemühungen je nach Bundesland, Stadt/Gemeinde oder Schule unterschiedlich fortgeschritten sind und stark voneinander abweichen können. In NRW gibt es mit Bildung 4.0 einen politischen Motor, im Saarland werden mit der Einführung von Calliope, das von der Bundesregierung finanziert wird, an allen Grundschulen schlagartig Fakten geschaffen und in Hessen sieht die Zukunft der Digitalen Bildung zurzeit nicht rosig aus.

Mich beschäftigt deshalb seit langem die Frage, wie man denn nun die kritische Masse erreichen kann. Wobei die kritische Masse an dieser Stelle eine doppelte Bedeutung hat und auch auf zwei Zielgruppe hinausläuft:
1.) Lehrende spielen eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung jeglicher Form von Bildung. Deshalb kommen wir nicht daran vorbei, Konzepte oder Strategien zu entwickeln, um die zu erreichen, die Neues (Technik, Methoden, Ziele) auf den ersten Blick grundsätzlich verneinen. Diese Gruppe scheint (in Bezug auf Technik) jährlich kleiner zu werden; dabei weicht reine Ablehnung einer kritischen Haltung. Bei einigen vermute ich eine Ursache in der Sorge vor Mehrarbeit, die jede Veränderung zu Beginn erst einmal mit sich bringt. Auf dem Digital Education Day 2016 in Köln tauschte ich mich bei einer Session mit Gleichgesinnten dazu aus. Dort war man sich zumindest darüber einig:

  • Dass sich „jemanden überzeugen zu wollen“ kontraproduktiv auswirkt und man mehr auf lösungsorientierte und einfache Ansätze, die beiläufig im Schulalltag einfließen, bauen sollte.
  • Dass es verpflichtende Elemente Top-down braucht.
  • Dass der Erfolg aller Bemühungen von funktionierender Technik abhängt.
  • Dass man reizvolle Veranstaltungsangebote in der näheren Umgebung braucht. (Vergessen wir nicht die große Gruppe an Interessierten, die nicht nach Berlin, Köln oder Oldenburg fahren können.)

2.) Unter der zweiten Bedeutung der kritischen Masse verstehe ich den Netzwerkeffekt, der auf die gesamte Gesellschaft zielt. Der Moment, wenn eine Sache sich verselbständigt und in der Breite durchsetzt. Das würde den Stellenwert von Digitaler Bildung komplett verändern. Ich bin auch überzeugt, dass sich jetzt schon viele Menschen darüber einig sind, dass das Was und Wie „Bildung“ stattfinden soll, sich ändern muss. Die Debatte darüber findet aber in einem exklusiven Rahmen statt. Wir müssen es schaffen, die (kritische) Masse zu erreichen, indem wir allen einen Zugang zu dieser Debatte ermöglichen, um sich daran zu beteiligen.

Dafür sehe ich zwei notwendige Dinge, die auf der jeweiligen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene für Bewegung in die richtige Richtung sorgen würden:

  • Offene Veranstaltungsformate, die Weiterbildung, Austausch und Vernetzung ermöglichen
  • (echter) politischen Willen, keinen Papiertiger

Meiner Erfahrung nach fühlt sich an den entscheidenden Stellen von einer überschaubaren Anzahl von Menschen bis niemand für Digitale Bildung ernsthaft verantwortlich. Im schlimmsten Fall wird einem auf unterschiedlicheren Ebenen erklärt, dass man nichts unternehmen kann, weil x (x ist eine beliebige Variable und kann für Personen, Strukturen, Gesetze, Ressourcen jeglicher Art oder Sonstiges stehen) es verhindert. Deshalb schlage ich vor, dass sich nun alle fragen, welchen Beitrag sie denn selbst dazu leisten können, um den notwenigen Prozess in Gang zu setzen bzw. zu beschleunigen. Um sich diese Frage zu beantworten, empfehle ich, einige Dinge vorher zu durchdenken:

A.) Zuerst sollte man sich einen Überblick über die Lage bezüglich der Veranstaltungsformate und dem politischen Willen auf der zugehörigen kommunalen, Landes- und Bundesebene machen. Die folgende Grafik soll dazu einen groben Überblick der Angebote und Entwicklungen auf den drei Ebenen veranschaulichen und stellt dabei nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Es soll lediglich bei der gedanklichen Orientierung unterstützen. (Auf das Web, das hier an jeder Stelle zusätzlich greift, habe ich aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet. Blogs, Podcasts, Tweets, Posts und sonstige Netzarbeit sehe ich als verbindendes Element und noch nicht annähernd ausgeschöpftes Potential auf allen Ebenen.)ubersicht_kritischemasse_blog

Ich bin der Auffassung, dass jede Region mindestens ein Format, in der Größe eines Edu Camps oder DEDs pro Jahr anbieten sollte. Dazu bedarf es aber Einrichtungen, die das leisten können. Hier sehe ich primär die Lehrenden als Zielgruppe im Visier. (Natürlich haben sich Barcamps auch als hervorragende Räume der Vernetzung nonformaler und formaler Bildung herauskristallisiert, das zukünftig noch intensiver ausgebaut werden müsste. Auch auf den politischen Willen gehe ich hier nicht weiter ein, weil der Umfang den Rahmen sprengen würde.)

B.) „Verbündete suchen“ kann man als grundsätzliche Devise aussprechen. Kooperationspartnern mit Ressourcenstärke sind dabei von Vorteil. Das können Hochschulen, Landes-/Kreis-/Stadtmedienzentren, Landesakademien, (Jugend-)Bildungswerke, Kulturämter, Bildungsmanagements, Theater oder Museen sein.

C.) Wie erreiche ich aber die Menschen außerhalb der Filterblase bzw. den Netzwerkeffekt? Hier sehe ich die Chance in vielen, bundesweit verstreuten, lokal verankerten Veranstaltungen überschaubarer Größe, deren Charme und Reiz darin liegt, dass man nicht weit reisen muss oder/und die Ausrichter*innen kennt. Das Ziel muss es sein, die dauerhafte und gesamtgesellschaftliche Aufmerksamkeit zu erhalten und die Notwendigkeit der Antwort auf die Frage, was sollen unsere Kinder in Schulen und Hochschulen in und für ihre Zukunft lernen, zu vermitteln. Weil ich so ein Format seit letztem Jahr in Freiburg durchführe, stelle ich euch hier eine To-do-Liste zu Verfügung, die ihr nutzen, ergänzen, korrigieren bzw. einfach passgenau auf euch zuschneiden könnt, um selbst solche Veranstaltungen anzubieten.

Thema
Bei der Themenwahl darauf achten, dass es…
nicht zu speziell ist, um ausreichend Interessierte zu generieren.
„gute“ Referent*innen dazu gibt.

Referent*in
Fachlich kompetent, aber auch ansprechend für Laien (Digitales muss raus aus der gesellschaftlichen Nerd-Ecke).
Bestenfalls sollte man Reden/Vorträge vorher schon mal von ihr/ihm gesehen haben.
Ein bezahlbares Hotelzimmer reservieren und die An- und Abreise mit der Person klären. (Dafür braucht man finanzielle Unterstützung von Kooperationspartnern. Hier gibt es sie in NRW.)

Termin
Wie viele? Hängt von eurer Lust und Zeit ab. Zwei Termine pro Jahr sind für eine Person machbar und verleihen dem Thema eine notwendige Kontinuität. Bei mir hat es sich auf je eine Veranstaltung im Frühjahr und Herbst eingependelt.
Wann? Dienstag scheint ein guter Wochentag zu sein, weil die Woche noch frisch und die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass Leute noch die Lust und Kraft für ein Zusatzprogramm aufbringen.
Nach anderen Veranstaltungen Ausschau halten (thematisch oder Zielgruppe betreffend relevant, z.B. Elternabend), damit es nicht zu einer Konkurrenzveranstaltung wird. Die Gruppe von Menschen, die man zu solchen Veranstaltung bewegen kann ist überschaubar.

Raum
möglichst zentral, gut erreichbar und für die breite Masse einladen
möglichst günstig bzw. unterstützend bezüglich offener Angeboten
für 10-50 Leute
stabiles WLAN (für ein Live-Streaming)

Werbung
Die persönliche und direkte Ansprache ist die effektivste Werbung. Außerdem müssen wir auch bzw. gerade die Offliner*innen erreichen.
Aufwand von Plakaten oder Pressemitteilungen stand bei meinem erste Event in keiner Relation zur erreichten Zuschauergröße. Kann man also machen, muss man aber nicht. Wenn man einen Artikel über die Veranstaltung in der Presse platzieren kann, ist das aber sicher nicht verkehrt. Bei meiner zweiten Veranstaltung bekam ich von einem lokalen Online-Magazin angeboten, etwas zum Thema zu schreiben und für den Termin zu werben.
Über FB-Veranstaltungen und Werbung via Twitter erreicht man (meiner Erfahrung nach ausreichend) die netzaffinen Menschen.

Web-Community
Live-Streaming kann mit Periscope einfach angeboten werden und ermöglicht auch den Netzaktiven den Zugang zur Veranstaltung. Bei meinem letzten Event hatte ich so konstant zehn bis zwölf zusätzliche Zuschauer*innen. (Die Bundeszentrale für politische Bildung bewarb freundlicherweise mein angekündigtes Streaming, ohne sie gefragt zu haben.)

Energie
Die Planung und Durchführung ist überschaubar, kostet aber trotzdem Kraft. Besonders kräftezehrend ist das Bewerben der Veranstaltung. Ich muss zugeben, dass ich beim ersten Mal über die Anzahl der Leute, die letztendlich erschienen waren, sehr enttäuscht war. Mein Erwartungshorizont ist mittlerweile realistischer und der Spaß überwiegt.

Jetzt seid ihr dran. Auf welcher der drei Ebenen und in welchem Bereich, könnt ihr etwas dazu beitragen? Mein Call for Participation beginnt mit diesem Beitrag. Belasst es bitte nicht beim klassischen „Man sollte…“. Machen.

Zwei abschließende Ergänzungen
An dieser Stelle bedanke ich mich bei den zahlreichen Menschen aus der On- und Offline-Bildungsgemeinde, die ich bisher kennenlernen durfte und die schon lange viel leisteten und bewegen.
Immer wenn ich Digitale Bildung schreibe, meine ich nicht die Technik, sondern das noch neu auszuhandelnde und durch den digitalen Wandel mögliche und notwendige Lehren und Lernen, das Lisa Rosa hier beschreibt.

Auflistung bestehender Veranstaltungsformate

Deutschland

Schweiz

Österreich

12 Comments

  1. Das mit den Veranstaltungen in der Region leuchtet mir sehr ein. Es sollten imho aber keine Diskussionsveranstaltungen sein, sondern quasi Co-Design-Veranstaltungen: Wenn die Schulen „digitalisiert“ werden (Wanka-Programm usw.), was machen wir dann konkret? Und wie kommen wir auf dem einfachsten Weg zu konkreten, machbaren Schritten?

    Ich denke da immer an Barcamps, aber welche, die recht gut vorbereitet und auf die Design-Perspektive zugespitzt werden. Im Idealfall sind da nicht nur Lehrende, sondern auch Leute von der Kommune (Schulträger, Regionalmarketing), aus der regionalen Zivilgesellschaft, aus der „Wirtschaft“, und natürlich Junge-Leute-im-Schulalter.

    Gefällt 1 Person

    1. Ja. Das sehe ich auch langfristig als Ziel. Eigentlich sehe ich die Koordinierung dessen in der „politischer Wille“-Leiste. Es gibt ja bereits Bürgerbeteiligungsprozesse. Bisher sind das nur Pseudo-Partizipationsangebote. Bis das dort ankommt setze ich auf Barcamps für LuL und Diskussionsrunden für „die Gesellschaft“. Im zweiten Schritt möchte ich versuchen, beide/s zusammenzuführen. Mit oder ohne „politischen Willen“ im Rücken.

      Like

    2. Noch einmal etwas ausführlicher vom Laptop aus: Ich glaube, dass die Veranstaltungen in der Region deshalb auch einen Raum für Debatten und Diskussionen bieten müssen, um a.) zum Mitdenken anzuregen (Wie viele Leute, die nicht beruflich bedingt direkt mit Digitaler Bildung zu tun haben, glauben, dass auch sie das Thema betreffen würde? Dabei sind und werden sie in/direkt als Arbeitgeber*innen, Arbeitnehmer*innen, Eltern, Geschwister oder Schüler*innen sich zwangsläufig damit auseinandersetzen müssen.) und b.) sich eine Grundlage anzueignen. (Welcher Teil der Gesellschaft weiß schon, was alles möglich und notwendig bezüglich Digitaler Bildung ist bzw. sein wird? In der Regel denkt man, dass Tablets, IWBs oder WLAN es schon richten werden.) Diese Co-Design-Veranstaltungen, wie du sie oben beschreibst, könnte ich mir gut an einer Schule mit dem Kollegium, Schüler*innen und Eltern vorstellen. Das würde Transparenz, Partizipation und Kollaboration bei der Schulentwicklung bedeuten. Befürchte, dass man sich auch da erst langsam herantasten muss. Regionale Barcamps und Informations-/Diskussionsveranstaltungen sehe ich als gedanklichen Türöffner.

      Gefällt 1 Person

  2. Ich denke, von kritischer Masse in der Bildung wird in D noch lange keine Rede sein. In Schule u Hochschule sind wir doch noch nicht mal bei der early majority angekommen. Das kann dauern. Anders in der Weiterbildung, die ist näher an „der Wirtschaft“. Erst wenn gesamtgesellschaftlich „kritische Masse“ ist, dann ist der entscheidende Moment gekommen. Kürzlich gab es irgendwo eine Netzausbau-Karte für Deutschland. Sie erinnert mich an die Flickenteppiche vor der industriellen Revolution. Ein deutschlandweit starkes Netz mit Werten von mindestens 75-95 ist Voraussetzung, damit die Kurve steil nach oben geht. Das wird noch dauern. Erst kommen jahrelang die Papiere und Absichtserklärungen. Dann steht man sich gegenseitig kritisch im Weg. Dann wieder neue Papiere.

    Das heißt natürlich überhaupt nicht, dass wir nicht in der Bildungsdiskussion weiterhin fleißig unser Scherflein auf allen Ebenen beitragen müssen – vom Workshop zum technischen know-how über die Themenkonferenztage an Schulen bis zu den Diskussionen über das ganze Big Picture auf „Ländle-“ oder Bundes-Tagungen, offline und online. Denn wenn die Rakete dann mal abgeht, dann ist es zu spät, zu überlegen, wie man es haben will, dann muss man das gute Verständnis, die guten Konzepte und Rezepte längst ausgearbeitet, verbreitet, getestet und am Start liegen haben. Haben wir das schon ausreichend? – ich finde nicht. Also ist es auch eine gute Botschaft, dass noch nicht morgen alles „umgesetzt“ wird, und wir noch Zeit zum Denken und Teilen und miteinander Drüber-Reden haben. Aber wir müssen dazu jetzt aus dem Winkel des bloß technischen oder didaktischen Blicks raustreten und die Mitte des Raumes kommen: Das „Digitale“ ist keine Technik, es wird eine Gesellschaftsformation. Über die müssen wir reden.
    Übrigens: Beim letzten Mal (historisch) hat diese Phase grad mehrere hundert Jahre gedauert. Also stellen wir uns mal auf noch paar Jahre/Jahrzehnte ein. Aber nicht schlafenlegen!

    Gefällt 1 Person

    1. Liebe Lisa, ja historisch haben diese umwandlungsphasen oft mehrere Jahrhunderte gedauert. Aber gerade da liegt ja das Problem, dass die Umdrehungsgeschwindigkeit des technisch-gesellschaftlichen Wandels so hoch geworden ist. Da kommt eine nicht am Markt orientierte Organisation wie die Schule nicht so schnell mit.

      Gefällt 1 Person

      1. Ob’s was mit Markt zu tun hat, bin ich skeptisch. Aber dass die Schule „als Organisation“ nicht schnell genug mit den gesellschaftlichen Anforderungen mitkommt, volle Zustimmung! Heißt aber doch: Die Organisation muss sich ändern, ihren Charakter ändern, als System lernen. Warum kümmert sich dann kaum einer, der mit Schule zu tun hat, darum, zu lernen, was das bedeutet und wie das geht? Warum sind so Ansätze wie Wilke (Wissensmanagement, Systemtheorie) oder Jarche (dto.), oder Engeström (Erziehungswiss. mit Developmental Research) undundund nicht z.B Gegenstand der Fortbildung von Schulentwicklern? – Weil noch nicht mal verstanden wurde, dass man nicht einfach aus dem Bauch raus (= das schon bekannte Verständnis) an dem Problem herumdoktoren kann. (Aber wer weiß bekanntlich alles besser? – Der Lehrer. Und wer weiß alles noch besser? …)

        Gefällt 1 Person

  3. Ich möchte noch eine weitere Veranstaltungsform vorschlagen: die nutzerkonferenzen. Hier sollten sich die oft vereinzelten Nutzer digitaler bildungstools treffen und gemeinsame Projekte verabreden können. Das würde dem Einzelkämpfertum entgegenwirken und man könnte Anfänger mit ins Projekt nehmen. Immer nur darüber reden, wie wichtig digitale Bildung ist, scheint mir nicht mehr ausreichend und auch ermüdend. Konkrete gemeinsame Projekte sollten jetzt her.

    Gefällt 1 Person

    1. Hat man das denn nicht schon bei BarCamps? Dort habe ich bisher jedes Mal neue Ideen aufgeschnappt und dann in meiner Schule getestet. Wenn ich Fragen hatte, konnte ich sie schnell und einfach via Twitter klären. Vom DED aus Köln nahm ich z.B. nearpod mit, das ich nächste Woche in der Schule testen werde. Deshalb war mein Vorschlag im Blogbeitrag, dass man solche Barcamps/Veranstaltungen auch in der Region anbietet/organisiert. (Zum DED kam ich dieses Jahr mit dem Leiter des Kreismedienzentrums Freiburg, der vom Format total begeistert war und sich nun sehr gut vorstellen kann, ebenfalls solche Angebote vor Ort zu schaffen, um ein regionales Netz der Kollaboration/Kommunikation aufzubauen.)

      Like

  4. Nach einigen Jahren Erfahrung in der Schulentwicklung und vielen Veranstaltungen und Ausbildungen im Innovationssektor stellt sich mir vor allem die Frage, wie die Lehrkräfte abgeholt, begeistert und überzeugt werden, dass neben gutem und zeitgemäßen Unterricht auch Projektmanagement zum Schulalltag und damit Arbeitsalltag gehört. Arbeitsmotivation und Begeisterung fehlen mir oft in den angeordneten und anstehenden Veränderungen, die dann nicht nachhaltig gelebt werden. Veränderungen im System und Organisationsentwicklung werden dringend benötigt, schlussendlich braucht die Schule von heute und morgen vor allem begeisterte Lehrkräfte, die im hier und jetzt die SchülerInnen begleiten und sich gemeinsam auf Entdeckungsreise der aktuellen und neuen Herausforderungen begeben.

    Gefällt 1 Person

  5. Hallo Dejan,

    ich finde es ziemlich interessant, dass sehr oft die Schulträger – insbesondere die kommunalen, nicht (groß-) städtischen – als wichtiges Element vergessen werden. Ich sags mal ganz plakativ: Wenn der Bürgermeister nicht will, passiert nichts.

    Wenn er bzw.der Gemeinde-oder Stadtrat aber voll dahinter steht, dann bewegt sich auch was.

    VG Martin

    Gefällt 1 Person

      1. Hi Dejan,

        wenn Du Dich mit einem Schulträger (ehemaliger Schuldezernent) unterhalten willst, der sich damit gut auskennt, gib Bescheid: Uwe Kornatz kornatz-unna@t-online.de . Interessanter Mann – der nun (eigentlich schon in Rente!) nochmal 2 Jahre Projektarbeit machen wird, um seine 20 Schulen (technisch) auf das nächste Niveau heben will. Ich habe das Gefühl er will jetzt das als Kommune machen, was die anderen vielleicht in 5 Jahren machen. Geht um Unna http://www.unit21.de/campus/ueber-den-campus/ von denen ich extrem viel gelernt habe was 1:1 Ausstattung angeht.

        Die Lehrer in den Schulen sind nicht die innovativsten, aber sie machen seit 12 Jahren tagtäglich digitalen Unterricht. Und da gibt es Schulen wo wirklich jeder der 750 Schüler ein Device hat – und das in einem schwierigen sozialem Umfeld – nicht die Luxusvariante wie es in der Villa Wewersbusch der Fall ist 😊. Man könnte auch sagen die haben in Ihrem Umfeld die kritische Masse schon erreicht.

        Er hat aber auch eine politische Meinung, trifft regelmäßig Politiker und vertritt 100% die Kommunen. Der ist auch mal einen BMBF Vertreter angegangen mit der Frage wie die Kommunen mit den Folgekosten umgehen sollen, wenn die € 5Mrd von Wanka kommen – der BMBF Vertreter hatte schlicht keine Antwort.

        (Und nein er vertritt nicht HP. Und die allermeisten Geräte dort sind gar nicht von HP.)

        VG
        Martin

        P.S. kurze Bitte, könntest Du mich für private Twitter Nachrichten an Dich freischalten? Nicht dass ich zu mit irgendwas zu müllen will, aber manche Antworten finde ich privat sinnvoller.

        Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar